1-335 Louis Seize Eckschrank
Altona, Werkstatt KÖSTER um 1780
Mahagoni massiv und auf Weichholzkorpus furniert, reiche vergoldete Schnitzereien und Profile Prismiertes Unterteil mit zwei Füllungstüren auf Wangenfüßen, von kannelierten Volutenstützen getragener Vitrinenaufsatz über offenem Mittelfach, in der Tür ein von einem Schleifenband gehaltenes Medaillon, abschließendes verkröpftes Profilgesims
Höhe 220 cm, Seitentiefe 70 cm
Johann Köster (1701-1782), ein "vorzüglich geschickter Tischler" und seit 1730 Meister, etablierte 1750 seine "Spiegel- und Mobilienhandlung". Spätestens damit war der Übergang vom Handwerk zum Verlags- beziehungsweise Manufakturwesen vollzogen. Das wird deutlicher an dem Werdegang seiner beiden Söhne: Der ältere Johann Jacob Köster (1739 -1791), wurde von vornherein für eine kaufmännische Ausbildung also nach heutigen Vorstellungen zum Manager, bestimmt, der jüngere, Johann Friedrich Köster (1747-1812), erlernte bei seinem Vater das Tischlerhandwerk, war seit 1767 als Geselle in dessen Werkstatt tätig; im Jahre 1774 wurde er Amtsmeister und damit Angehöriger der Zunft.
Paul Zubek
In: Weltkunst, Heft 1, Januar 1990, S. 38 f
Lit.: Kratz, A.-I., Altonaer Möbel des Rokoko und Klassizismus - Tischlerhandwerk und "Mobilienfabrikation" im 18. und 19. Jahrhundert. Hamburg 1988
EUR 6.500,-